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Comeback voraus: Diese Dividenden-Techaktie verdreifache ich

Nils 1

Eine Frage vor der viele im Vermögensaufbau früher oder später stehen: Kaufe ich die Titel in meinem Depot, die gefallen sind, günstiger nach? Oder erhöhe ich lieber die Positionen, die gut gelaufen sind weil dahinter erfolgreiche Unternehmen stecken? Heute habe ich eine Position nachgekauft, die zuletzt gefallen ist. Deutlich, aber stärker als ich es für gerechtfertigt halte. Die Rede ist vom US-Chiphersteller Intel Corp.


Die aktuelle Unternehmensbewertung

Ungebrochener Megatrend: Digitalisierung

Eines ist unbestritten: Der Trend der Digitalisierung ist ungebrochen. Damit steigt auch weiterhin die Nachfrage nach Laptops, für die Intel seine berühmten Prozessoren liefert. Vom wachsenden Bedarf an Cloud-Lösungen profitiert Intel ebenfalls – in diesem Bereich liegt der Marktanteil von Intels Prozessoren zwischen 90 und 95 %. In beiden Bereichen kann Intel, durch die Produktion im eigenen Haus sehr hohe Margen generieren.

Der direkte Konkurrent AMD ringt Intel in vielen Segmenten langsam aber stetig allerdings Marktanteile ab. Neben den sinkenden Marktanteilen verschärft sich zudem der Kampf um die stetige Innovation der Prozessoren. Bei der Entwicklung neuer, schnellerer, effizienterer und kleinerer Prozessoren startet AMD ebenfalls die Aufholjagd und setzt Intel stark unter Druck. Dennoch konnte sich Intel bisher noch dagegen halten und so seinen Gewinn in den letzten 5 Jahren um rund 15 % jährlich steigern.

Im Aktienkurs spiegelt sich das aktuell jedoch nicht wieder: Das 52-Wochen-Hoch liegt rund 40 % über dem aktuellen Aktienkurs. Nachfolgend betrachten wir daher zunächst mal die wesentlichen Auslöser für diese Entwicklung.

Steckbrief

WKN855681
LandUSA
BrancheTechnologie
Stück25 Stk.
Kaufkurs41,595 EUR
Kosten1.049 EUR
Auslöser Nr. 1: Apple springt ab

Mitte des Jahres hat Apple angekündigt ab Ende 2020 schrittweise seine Macs von Intel-Prozessoren auf eigene Chips umzustellen. Ein schlechtes Zeichen, das wohl viele Anleger dazu bewegt hat sich von Ihren Intel-Aktien zu trennen. Aber wohl eher ein symbolisches: Apples Anteil am Gesamtumsatz von Intel wird auf lediglich 2-5 % geschätzt.

Auslöser Nr. 2: Verzögerungen im 7nm-Prozess um 1 Jahr

Ein kurzer Ausflug in das Thema Halbleitertechnologien: Prozessoren bestehen aus kleinen Transistoren, deren Größe in Nanometern (nm) angegeben wird. Vereinfacht lässt sich sagen, dass je kleiner diese kleinen Bestandteile sind, desto weniger Energie benötigt der Rechenprozess. Außerdem sind die Prozessoren dadurch platzsparender und leistungsfähiger. Es ist also nachvollziehbar, dass die Hersteller versuchen schnellstmöglich kleinere Prozessoren zu entwickeln, um damit einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu erhalten. Leider ist es in der Praxis nur ein Richtwert und in Realität sind Intels aktuelle 10nm Prozessoren ungefähr vergleichbar mit den 7nm Prozessoren, die die Konkurrenz bei TSMC fertigen lässt.

Vor kurzem musste Intel bekanntgeben, dass die Einführung der 7nm-Technologie, die für Ende 2021 geplant war sich um mindestens 1 Jahr verzögern wird und somit erst Ende 2022 oder Anfang 2023 erfolgt.

Dennoch hat Intel wohl aktuell die Nase vorn: Die kürzlich vorgestellten Tiger Lake Prozessoren basieren, zwar noch auf der 10nm Technologie, schlagen in jüngsten Tests aber trotzdem den Ryzen-Prozessor von AMD. Das Pendant für das Server-Segment soll ebenfalls noch dieses Jahr verfügbar sein.

Natürlich wird auch AMD nicht untätig sein und ebenfalls wieder nachlegen. Ein gesunder Konkurrenzkampf ist für mich allerdings kein Grund das Vertrauen in Intel als stabilen Dividendenzahler zu verlieren.


Zukunftsaussichten

Die zuvor geschilderten Probleme sprechen für viele Anleger gegen ein Investment in Intel. Dabei werden aber viele Gründe vergessen, die für einen anhalten Erfolg von Intel sprechen. Nachfolgend erkläre ich also warum man auch weiterhin an Intel glauben dar.

Grund zur Hoffnung: Künstliche Intelligenz und Autonomes Fahren

Mobileye – das israelische Unternehmen gehört seit 2017 zu Intel und ist führend im Bereich von Fahrassistenz- und Automatisierungssystemen

Für die stattliche Summe von 14 Milliarden Euro hat Intel in 2017 das Unternehmen Mobileye übernommen. Ziel des Automobilzulieferers aus Isreal ist es, die Technik zu liefern, die ein komplett autonomes Fahren von Autos zu ermöglichen. Dabei arbeitet das Unternehmen mit Automobilherstellern aus der ganzen Welt zusammen und verkauft seine Kamerasysteme an namhafte Kunden wie BMW oder Volkswagen. Durch die Zulieferung seiner Systeme an Autobauer sammelt Mobileye in Form von Streckeninformationen und Verkehrssituationen auch den Rohstoff der Zukunft: Daten. Für Intel bedeutet die Akquisition neben stark wachsenden Umsätzen in einem Milliardenmarkt auch die Diversifikation vom Desktop- und Servermarkt.

Als zweiter Zukunftsbaustein erwarb Intel 2019 das ebenfalls israelische Unternehmen Habana Labs. Das Startup entwickelt Prozessoren, die für den Einsatz für KI-Berechnungen optimiert sind. Mit diesem Zukauf soll zukünftig die Position im Bereich der künstlichen Intelligenz gestärkt werden – einem zukünftigen Milliardenmarkt.

Too long, didnt read: Ich glaube also an ein Comeback von Intel. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass der Umsatz weiterhin stark wachsen kann. Mit einem KGV von 8 bis 9 halte ich Intel für stark unterbewertet und verdreifache daher meine bestehende Position.


Der Nachkauf in Zahlen

Um meine langfristigen Ziele erreichen zu können, habe ich für meine Käufe Kriterien aufgestellt. Diese Kriterien überprüfe ich natürlich auch bei diesem Nachkauf und siehe da: Es sind alle Kriterien – wenn auch knapp – ausnahmslos erfüllt. Der Nachkauf ist also ein weiterer richtiger und wichtiger Schritt in Richtung der finanziellen Unabhängigkeit.

KennzahlenZielerreichung

KGV (2020)8,92
Umsatzwachstum6,44 % (Ziel: > 5%)
Div. Kontinuität27 Jahre
Div. Rendite2,6 % (Ziel: 2,5 %)
Div. Wachstum7,96 % (Ziel: 7,5 %)
Div. Quote25,6 % (Ziel: 25-75 %)

Der Vorher-Nachher-Vergleich

VorherNachher
Invest557 €1.606 €
Einstandskurs46,88 € / Stk.43,54 €/ Stk.
Anzahl11,88 Stk.36,88 Stk.
Dividendenrendite (YoC)2,54 %2,73 %
Einnahmen14 €44 €

Portfolio

Land: weniger Diversifikation
Branche: Entwicklung in Richtung des Zielwertes
Dividendenrendite: Leider leicht unter meinem Durchschnitt. Die Portfolio Dividendenrendite sinkt daher durch den Kauf.
jährliches Einkommen: + 30 €
monatliches Einkommen: + 2,50 €

Wie immer bin ich sehr gespannt auf eure Meinungen und freue mich über Rückmeldungen.

Disclaimer

Keine Anlageempfehlung; Keine Gewähr für die Richtigkeit der dargestellten Informationen. Wie im Artikel geschildert, halte ich selbst Aktien vom beschriebenen Unternehmen. Ausführlicher Disclaimer: Hier

QUELLEN

https://www.pcgameshardware.de/CPU-CPU-154106/News/Intels-7-nm-Prozess-mit-Problemen-CPUs-erst-fruehestens-Ende-2022-GPUs-potenziell-von-Dritten-1354793/

https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/chips-darum-gibt-apple-intel-den-laufpass-/25942506.html?ticket=ST-1013052-B0JHc6R6lPGA2N3c2y7q-ap3

https://mixed.de/kuenstliche-intelligenz-intel-investiert-milliarden-in-prozessor-startup/

https://aktien-mag.de/blog/aktienanalysen/warum-die-value-aktie-intel-derzeit-viel-zu-pessimistisch-bewertet-wird-und-ein-ass-im-armel-hat-das-vielen-gar-nicht-bekannt-ist/p-49488

Bild Mobileye: https://newsroom.intel.com/image-archive/images-mobileye-vehicles

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Bergfahrten
17. September 2020 05:56

Hallo Nils,

Glückwunsch und sehe ich auch so. Die Chips sind und bleiben die Basics für die Technologie! Wäre für mich auch eine Option diese im Depot zu erhöhen. Viel Erfolg und
Liebe Grüße
Christian / Bergfahrten

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