Nachdem ich im Oktober 2018 meine erste Position von AbbVie aufgebaut hatte, habe ich diese nun durch einen Nachkauf erhöht.
Der Nachkauf
Die Position lag etwa 10% im Minus, wodurch ich meinen Einkaufspreis durch den Kauf von 14 Aktien zum Kurs von 71,50 € reduziert habe.
Vorher | Nachher | |
Invest | 1039 | 2028 |
Einstandskurs | 79,90 | 75,11 |
Anzahl | 13 | 27 |
Dividendenrendite (YoC) | 4,88 % | 5,19 % |
Einnahmen | 50,70 | 105,30 |
Aktuell gibt es viel Bewegung im Aktienkurs des Unternehmens. Allein dieses Jahr ist der Kurs um 10% gefallen. Seit dem Allzeithoch sogar um 35 %. Und trotzdem kaufe ich die Aktie? Die wesentlichen Pro und Contra Argumente habe ich nachfolgend zusammengetragen.
Was spricht gegen den Kauf?
- Das Patent für die CashCow Humira, das umsatzstärkste Medikament der Welt und verantwortlich für fast 2/3 des Umsatzes von AbbVie ist ausgelaufen. Generikahersteller erobern seitdem den Markt – und zwar schneller als erwartet.
- Während das Patent weltweit ausgelaufen ist, gilt der Schutz in den USA noch bis 2023. In 4 Jahren ist also der nächste Umsatzeinbruch zu erwarten.
- AbbVie hat Schulden und um diese zurück zu zahlen, könnte eine Dividendenkürzung erforderlich werden.
…und was spricht dafür?
- das trotzdem breit aufgestellte Medikamentenportfolio
- die zweitgrößte Produktpipeline der Welt, welche es möglich machen (könnten) den wegfallenden Umsatz von Humira zu kompensieren.
- eine aktuell hohe Dividendenrendite > 5 %
- die weiterhin deutlich gedeckte Dividende bei einer niedrigen Payout-Ratio von ca. 54 %
Fazit
Mit dem Nachkauf habe ich zunächst ein attraktives Unternehmen zum Schnäppchenpreis ergattert. Allerdings bleibt es spannend, ob AbbVie es schafft die sinkenden Umsätze von Humira zu kompensieren. Ich werde daher genau beobachten, wie sich die nächsten Jahre von AbbVie entwickeln. Mit meinem langfristigen Anlagehorizont bleibe ich aber zunächst entspannt und freue mich über die üppige Dividende.
Was haltet ihr von AbbVie? Seid ihr investiert?
Disclaimer
Keine Anlageempfehlung; Wie im Artikel geschildert, halte ich selbst Aktien vom beschriebenen Unternehmen. Ausführlicher Disclaimer: Hier
Aus eigener Patientenerfahrung kann ich sagen, dass Humira scheinbar desöfteren Probleme in der Langzeitanwendung macht. Es verliert einfach seine Wirksamkeit. So war es bei mir als Morbus Crohn-Patient jedenfalls. Stelara hat im Vergleich derzeit das deutlich bessere Patientenfeedback. Hier kann man meiner Kenntnis nach aber nicht direkt investieren (Janssen Schweiz ist nicht börsennotiert?), sondern höchstens über den Umweg Morphosys AG (Forschungspartner).
AbbVie ist deshalb aber sicher kein schlechtes Unternehmen! Im Biotech-Bereich finde ich auch Vifor aus der Schweiz interessant. Diese stellen Eisenpräparate her. Sauteures Zeug, habe ich selbst schon mehrfach bekommen! 😉
Beste Grüße
Patric
Hi Patric, danke für’s teilen deiner Erfahrungen! Janssen (kenne ich jetzt erst Dank dir :-)) ist tatsächlich Teil des Johnson&Johnson Konzerns. Meiner Meinung nach ohnehin ein Pflicht-Bestandteil jedes Depots 🙂 Gerne würde ich ja noch Roche und Novartis aufnehmen, das ist leider wegen der Schweizer Quellensteuer problematisch oder lohnt sich erst ab größeren Positionen… Grüße Nils